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Titelbild Förderverein für Lübecker Kinder e.V.

Donnerstag, den 25.08.2022 um 10:44 Uhr

Ende der Sprachförderung in KiTas?

Bitte unterzeichnen Sie diese Petition: www.sprachkitas-retten.de

Seit Jahren setzt sich der Förderverein für Lübecker Kinder e.V. für eine intensivierte und frühestmögliche Förderung von Kindern ein >>> Dazu gehört UNBEDINGT die Sprachförderung in KiTas!

Hier der Zeitungsartikel:

Sprach-Kitas droht das Aus

Bund will Förderung streichen – Hunderte Kinder in Lübeck betroffen – Unterschriften-Sammlung gegen Pläne

Von Kai Dordowsky
Lübeck. Rund 5800 Kinder ab drei Jahren werden in den Lübecker Kitas betreut. 37 Prozent haben laut Jugendhilfeplanung der Stadt einen Sprachförderbedarf – das sind über 2000 Kinder. 19 Kitas nehmen an dem Bundesprogramm Sprach-Kitas teil. Die Erzieherinnen und Erzieher werden durch Fachkräfte mit Expertise in der sprachlichen Bildung verstärkt.

Doch damit soll bald Schluss sein. Die Bundesregierung will das Förderprogramm, das seit 2016 läuft, zum Jahresende beenden. Dagegen sammeln Kitas in der ganzen Republik Unterschriften. Am Dienstag machten Erzieherinnen und Fachkräfte aus Lübeck und Umgebung auf die Gefahr aufmerksam. „Rettet Sprach-Kitas“ hatte Petra Reich, Fachkraft in der Astrid-Lindgren-Kita, auf ihr Pappschild gemalt.

„Wir benötigen bundesweit mindestens 50 000 Unterschriften, um eine Petition beim Bundestag einzureichen“, erklärt Cora Dodier, Fachberaterin vom Kitaträger Kinderwege, „wir fordern, dass der Bund das Programm weiter finanziert.“ Bislang haben die Kitas in Lübeck und Umgebung rund 500 Unterschriften gesammelt. Richtigen Schwung für die Kampagne erwarten die Fachfrauen, wenn die Website www.sprachkitas-retten.de freigeschaltet ist.

242 Millionen Euro kostet den Bund die Sprachförderung in den Kitas, die er den Ländern aufs Auge drücken will. In den Haushaltsplanungen für 2023 des Bundes sei das Programm nicht mehr enthalten. „Damit würde ein über Jahre aufgebautes Programm gefährdet“, sagt Meike Hotrade, ebenfalls Fachberaterin von Kinderwege.

Jede Sprach-Kita bekommt eine Fachberaterin mit einer halben Stelle an die Seite gestellt, bundesweit sind es 8000 Stellen. „Wir schulen vor allem die Erzieherinnen und Erzieher“, erklärt Meike Hotrade, „damit diese erkennen können, wo das Kind steht.“ Die Kitas erhalten von den Beraterinnen aktuelle Informationen über neue Methoden, über Digitalisierung und Medienkonsum.

„Auch die Jüngsten konsumieren bereits Medien“, berichtet Juliane Pluta, Leiterin der Kita „Dat Kinnerhus“ in Ahrensbök, „das wirkt sich oft negativ auf die Sprachentwicklung aus.“ Langjährige Erzieherinnen brauchen im Alltag immer wieder Anregungen, auch mal andere Wege zu gehen, sagt Sandra Vlasics, Fachkraft sprachliche Bildung, in der Kita „Schatzinsel“ in Kücknitz. „Wir haben über 100 Kinder, und der Bedarf an Sprachförderung ist auf jeden Fall vorhanden.“

Die Fachfrauen sammeln aber nicht nur Unterschriften. Sie haben auch die örtlichen Bundestagsabgeordneten alarmiert. „Ich habe eine Sprach-Kita besucht“, bestätigt Tim Klüssendorf (SPD), „und ich bin verwundert über die Pläne, das Programm auslaufen zu lassen.“ Denn im Koalitionsvertrag habe die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP noch niedergeschrieben, dass das Programm verstetigt werden soll.

„Ich halte es für den falschen Weg, in diesem Bereich Einsparungen vorzunehmen“, positioniert sich der SPD-Bundestagsabgeordnete, „und es ist auch merkwürdig, den Bundesländern die Finanzierung zuzuschieben.“ Das Thema werde auf jeden Fall noch in der Fraktion zur Sprache kommen.

„Das im Entwurf des Bundeshaushalts 2023 vorgesehene Ende des Bundesprogramms kam für uns unerwartet“, erklärt Bruno Hönel, Lübecker Bundestagsabgeordneter der Grünen. Sprach-Kitas seien ein gut etabliertes Förderprogramm, davon hat Hönel sich bei einem Besuch einer Lübecker Kita überzeugt. „Ich setze mich deshalb dafür ein, dass die Stellen der zusätzlichen Fachkräfte erhalten bleiben“, sagt der Grünen-Politiker. „Wir werden uns dafür einsetzen, dass das Sprach-Kita-Programm künftig über das Gute-Kita-Gesetz fortgeführt wird und so die Sprachförderung und die Verbesserung der Betreuungsrelation sichergestellt wird.“

Quellenangabe: Lübecker Nachrichten vom 24.08.2022, Seite 9

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